WEC

Alpine gewinnt in Monza, Corvette mit Last-Minute-Sieg

Die 6 Stunden von Monza hatten boten packende Duelle, Crashs und überraschende Sieger.

10. Juli 2022 | Autor: Sören Pröpper
WEC: Alpine gewinnt in Monza, Corvette mit Last-Minute-Sieg
Foto: Jan Patrick Wagner / focuspackmedia.com

Das Alpine Team gewann in seinem grandfathered LMP1 in der Hypercar-Kategorie mit 2,7 Sekunden Vorsprung vor dem #8 Toyota. Einer der entscheidenden Momente des Rennens war das Duell zwischen Matthieu Vaxiviere und Kamui Kobayashi auf der Hauptgeraden bei 300 km/h. Bei einer Berührung zwischen den beiden erlitt der Toyota einen Reifenschaden und musste mit beschädigter Karosserie an die Box zurückkehren, der Alpine blieb unbeschädigt und sicherte sich nach sechs Stunden den Sieg im königlichen Park von Monza.

Lange Zeit sah das Team Glickenhaus wie der sichere Sieger aus – wenn man das innerhalb der ersten zwei Stunden eines 6-Stunden-Rennens überhaupt sagen darf. Das Privatteam hatte bei der Premiere des neuen Peugeot Hypercars (ohne Heckflügel) alle Trümpfe in der Hand und trotz einer Strafe wegen eines FCY-Verstoßes weiterhin alle Chancen zu gewinnen, als sich die Hoffnungen der Amerikaner wortwörtlich in Rauch auflösten, weil sich der Turbolader des Fahrzeugs verabschiedete.

Der Peugeot 9X8 holte sich bei seiner Renn-Premiere den vierten Platz hinter dem zweiten Toyota, der mit technischen Problemen und einer 90 Sekunden Zeitstrafe nach dem Zwischenfall mit Alpine zu kämpfen hatte.

Spannend war das Finale in der LMGTE Pro Klasse: Lange Zeit sah es nach einem Ferrari-Sieg der AF Corse Truppe aus, doch kurz vor Rennende mussten die Italiener nochmal zum kurzen Nachtanken an die Box kommen, während Nick Tandy und Tommy Milner in der Corvette so viel Sprit gespart hatten, dass sie überraschend ohne letzten Stop an Ferrari vorbeiziehen konnten und so den Sieg feiern konnten.

Das Realteam by WRT feierte seinen ersten LMP2-Sieg nachdem Ferdinand Habsburg, Rui Andrade und Norman Nato beim letzten planmäßigen Stopp das JOTA-Auto mit der Startnummer 38 von Will Stevens, Antonio Felix da Costa und Roberto Gonzalez überholen konnten und den Platz an der Sonne bis zum Ende nicht mehr hergaben.

In der LMGTE Am Wertung hätten die Iron Dames auf Ferrari fast ihre Pole Position zu einem Sieg umwandeln können. Einzig Dempsey Proton Porsche stand am Ende mit einem schnellen Splash and Dash vor Sarah Bovy, Michelle Gatting und Rahel Frey auf dem obersten Podiumsplatz.

Die fünfte Runde der FIA Langstrecken WM findet jetzt am 11. September in Fuji, Japan statt, bevor zum Saisonfinale am 12. November in Bahrain auch erstmals Porsche mit seinem neuen Prototypen am Start sein wird.