Interview mit Zak Brown: Alonso kann auch im hohen Alter in Indy gewinnen
Zak Brown befindet sich gerade für das Indy 500 in Indianapolis und sprach mit uns über Fernando Alonso, Pato O'Ward und Ferrari.
21. August 2020 | Autor: Sören PröpperEs ist ein magischer Ort, dieses Indianapolis. In diesem Jahr findet das Indy 500 leider unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, dabei feiern doch gleich zwei Große ihre Rückkehr. Fernando Alonso wird seinen nächsten Versuch unternehmen, die berühmte Triple Crown zu gewinnen (Le Mans und Monaco hat er schon gewonnen) und sein Team McLaren kommt seit dem Merger mit Arrow Schmidt Peterson Motorsports erstmals wieder unter eigener Flagge nach Indianapolis.
Im Vorfeld der diesjährigen 104ten Ausgaben des Klassikers, der erstmals 1911 ausgetragen wurde, hatten wir die Gelegenheit mit Zak Brown, CEO von McLaren Racing, zu sprechen.
Auf die Frage, ob der zunächst letzte Versuch von Fernando Alonso, die Triple Crown zu erzielen, besonderen Druck auf das Team oder Fernando ausübt antwortet der nahezu immer strahlende US-Amerikaner ganz entspannt, dass sowohl McLaren als auch Fernando immer gewinnen wollen und der Druck somit gar nicht höher werden kann. Er traut Fernando Alonso auch im höheren Alter (Alonso ist 39) nach Ablauf seines erneuten Formel-1 Vertrags bei Renault, die ihm wohl keinen Gast-Auftritt beim Indy 500 2021 erlauben werden, einen Sieg in Indianapolis zu. Lächelnd verweist er auf Mario Andretti, der bei seinem letzten Indy 500 Auftritt bei einem Testtag 2003 im Alter von 63 Jahren noch verdammt schnell war.
Angesprochen auf die möglichen Ferrari-Pläne, sich aufgrund der Formel-1 Kostensenkungen in der Indycar Serie zu engagieren, anstatt Personal zu entlassen, zeigte sich Brown sehr angetan. Er glaubt, dass es Ferrari sehr gut zu Gesicht stehen würde, sich als Motoren-Entwickler oder mit einem eigenen Rennstall in der Indycar Serie zu engagieren und als Rivale würde er sich gerne mit den roten Rennern in den USA messen. Auch gibt es bei McLaren Personalbewegungen, bei denen man überlegt, Personal aus dem Formel-1 Team noch mehr im Indycar Projekt zu engagieren.
Sehr begeistert reagierte Brown auf die bisherige Leistung der beiden Indycar-Rookies Pato O’Ward und Oliver Askew, die beide in der laufenden Saison schon gezeigt haben, wieso sie von McLaren verpflichtet wurde. Brown attestierte beiden, dass sie bisher auf die typischen, erwartbaren, Rookie-Fehler verzichtet hätten und man mit den aktuellen Ergebnissen sowie der Position von O’Ward in der Gesamt-Tabelle mehr als zufrieden ist und die Jungs die bisherigen Erwartungen übertroffen haben.
Ein noch größeres Strahlen zauberte Brown eine Geschichte ins Gesicht, die sich in den letzten Wochen in einem ganz anderen Bereich ereignet hat. So gelang es Zak Brown einen alten Condor McLaren Teambus zu ersteigern, der früher vom Team in den USA genutzt wurde und in Zukunft wieder genutzt werden wird. Das Team hat den Bus bereits zur Rennstrecke in Indianapolis gebracht und seien drei diesjährigen Fahrer zu einem kleinen Chat geladen, den ihr unten im Video sehen könnt.