Formel-1

F1 Fahrer äußern sich politisch in Saudi-Arabien

Vernahm man in Katar noch relativ wenige Äußerungen durch Fahrer zur politischen Situation im Gastgeber-Land, wurden einige in Saudi-Arabien deutlicher.

02. Dezember 2021 | Autor: Sören Pröpper
Formel-1: F1 Fahrer äußern sich politisch in Saudi-Arabien
Foto: Twitter / Unbekannt

Man kann darüber streiten, ob sich Sportler politisch äußern sollten oder nicht. Man kann darüber streiten, wie man dem Gastgeber eines Sport-Events gegenübertritt. Man kann es gut oder schlecht finden, wenn Sportler ihre Reichweite nutzen, um auf Probleme aufmerksam zu machen.

Sebastian Vettel, Mick Schumacher und Lewis Hamilton haben beim Auftakt des Formel-1 Wochenendes in Saudi-Arabien Äußerungen und Aktionen rund um das Thema Menschenrechte, Rechte für Frauen und Rechte der LGBTQ+ Gemeinschaft getätigt.

Lewis Hamilton gab zu Protokoll, dass er sich nicht 100% wohl dabei fühlt, dass die Formel-1 am Wochenende in Saudi-Arabien stattfindet. Der siebenfache Weltmeister gab zu Protokoll, dass er von den Menschen in Saudi-Arabien gastfreundlich empfangen wurde, zugleich berichtete er aber über die Zustände für die LGBTQ+ Gemeinschaft in dem Land, sowie die Gesetze des Landes. In Saudi-Arabien sind homosexuelle Handlungen im Höchstmaß mit der Todesstrafe bedroht. Die Gerichte verhängen auch Peitschenhiebe und Gefängnisstrafen von unterschiedlicher Dauer.

Hamilton sagte der Presse, dass er der Meinung ist, dass der Sport die Verpflichtung hat Missstände in den Ländern anzusprechen, in denen sie unterwegs sind. Hamilton gab in Bezug auf die Gesetze rund um das Thema Homosexualität zu Protokoll: „Es gibt Änderungen, die vorgenommen werden müssen.“

Sebastian Vettel beließ es nicht bei Worten. Der vierfache Weltmeister nutzte die Chance und buchte eine Kartbahn in Saudi-Arabien und lud Fahrerinnen dorthin ein. Laut eigener Aussage nutze er die Chance, um mit den Frauen über ihre Situation in dem Land zu sprechen. In Saudi-Arabien dürfen Frauen erst seit Juni 2018 ohne Mann Auto fahren – zugleich sitzen aber noch Frauen im Gefängnis, weil sie vor dieser Zeit allein Auto gefahren sind.

Mick Schumacher wählte den Medientag in Saudi-Arabien für einen Instagram-Post, der ihn in einem weißen T-Shirt mit einem Regenbogen-Logo präsentiert. Rund um den Regenbogen ergibt ein cleverer Schnitt sowohl seine Startnummer 47, als auch seine Silhouette. Das Foto wurde bereits im Sommer in Spa aufgenommen.